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Mit dem Cabrio auf 1.900 m


Seilbahn Stanserhorn, mit Blick zum "Pilatus"
Seilbahn Stanserhorn, mit Blick zum "Pilatus"

Das hatte ich noch nie gesehen. Eine völlig neuartige Variante einer Luftseilbahn.  Einmal mit „oben ohne“ durch die Lüfte schweben ist schon irgendwie ein irres Feeling. Mit dem „Cabrio“ aufs Stanserhorn, das ist schon was ganz besonderes. Nicht umsonst als Weltneuheit im Jahre 2012 in Betrieb genommen! Die Cabrio-Bahn ist die weltweit erste Luftseilbahn mit einem offenen Oberdeck.

 

Der komfortable „Doppeldecker“ ist eine absolute Neuheit in der Seilbahntechnik. Die untere Etage (weitgehend verglast) bietet Platz für 60 Personen. Inwendig angeordnet führt eine elegante Treppe auf das Sonnendeck hinauf. Dieser erste Stock ist nach oben komplett frei und hat Platz für rund 30 Personen. Die Fahrgäste genießen auf der Fahrt einen Rundblick und spüren den frischen Wind hautnah. Beide Kabinen pendeln auf zwei seitwärts angeordneten Tragseilen. Auf einer Länge von 2.320 Meter überwindet die Bahn mit dieser neuartigen Technik auf zwei Tragseilen ca. 1200 Höhenmeter bei einer Geschwindigkeit von 8 m/s in 6,5 Minuten. ;-)

Bevor es jedoch auf diese ganz verrückte Art und Weise aufs Stanserhorn geht, bringt mich ein anderes Gefährt  zur Zwischenstation. Die Fahrt auf das Stanserhorn ist auch eine Fahrt durch die schweizerische Bergbahngeschichte. Zeitzeuge ist hier die Oldtimer-Standseilbahn, die mich von der Talstation in Stans bis zur Mittelstation „Kälti“ bringt. Pioniere pflegen schon seit über 120 Jahren eine gewisse Affinität zum Stanserhorn. Denn bereits 1893 stellte die Eröffnung der längsten Standseilbahn eine Weltrekordleistung dar. Ein toller Mix, wie ich finde, aus historisch Wertvollem wie die Oldtimer-Standseilbahn und der neusten Technologie einer Cabrio-Luftseilbahn!

Oben angekommen kann man sich im Drehrestaurant "Rondorama" bei erstklassiger Aussicht stärken. Ich mache mich erst mal auf zum Gipfel, um von hier die vollständige Rundumaussicht zu genießen. Hier oben treffe ich zwei Kanadierinnen. Sofort entsteht ein nettes Gespräch und ich staune, das mein Englisch doch gar nicht so schlecht ist... ;-) Wir drücken uns gegenseitig die Handys und die Kamera in die Hand und lassen Selfis von uns machen. Jedem Besucher ist das Staunen und die Faszination dieses Ortes auf dem Gesicht abzulesen. Kein Wunder: Von hier hat man einen Blick auf 100 Kilometer Alpenkette und 10 Schweizer Seen, darunter der Vierwaldstätter See mit Luzern im Hintergrund. Es ist atemberaubend und ich genieße die Zeit in vollen Zügen. Die Stunden vergehen. Ich sitze abseits auf einem kleinen Grat, links und rechts von mir nichts als endlos steile Hänge bis ins Tal.

Ich habe beide Kameras dabei, die EOS 500 D mit meinem Sigma Weitwinkel 10 mm und die 5D Mark II mit meinem „Immerdrauf“  24-105  für die Details. Ich bereue es keine Sekunde, alles eingepackt zu haben, auch wenn die Ausrüstung nicht gerade leicht ist. Es entstehen in kürzester Zeit zahlreiche bleibende Eindrücke als Fotografien… Natürlich. Die mitgebrachte Brotzeit schmeckt köstlich und ich sauge alles um mich herum auf: türkisfarbenen Seen, dunkel bewaldete Berge und die bewirtschafteten frühlingsgrünen Wiesen in den Tälern, dazu als Kontrast die schneebedeckten Bergregionen und die Orte, auf die man schaut, als sei man im Miniaturwunderland. Es ist einfach ein Traum und der Tag geht leider viel zu schnell dahin…


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