Perspektive oder Standpunkt. Je nach dem. Alles kann man irgendwie aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Nur in viele dieser Ansichten gelangen wir oft gar nicht. Meist liegen sie außerhalb unserer Möglichkeiten. In der Fotografie ist die Perspektive ein ganz entscheidendes Element in der Bildgestaltung. Der Fotograf beeinflusst durch den Wechsel seines Standortes oder durch die Änderung der Kameraposition ganz erheblich die Perspektive dessen, was er dann durch den Sucher der Kamera sieht. Und damit verändert sich letztlich auch das Foto bzw. Bild.
Das zoomen (sog. heranholen des Motivs) verändert jedoch nicht die Perspektive auf das Motiv, sondern nur den Bildausschnitt. Wenn wir die Perspektive eines zukünftigen Fotos ändern wollen, müssen wir uns also bewegen, den Standpunkt ändern. Das gilt wohl auch für unsere Art zu leben. Wollen wir die Sicht (Perspektive) auf manche Dinge in unserem Leben ändern, müssen wir uns bewegen - gedanklich, von der inneren Einstellung her und manchmal sogar auch körperlich, weg von einem Ort, hin zu einem anderen. Wie schon der Blogpost "Ja, ich behalte meinen Fokus", so ist auch der nachfolgende Text ein Gastbeitrag von meinem Freund Könu vom ICF Emmental in der Schweiz. Ich hab sein o.k., wenn ich seinen Text, den ich auf seinem Blog zu diesem Thema gefunden habe, noch einmal hier teile.
Könu's (Konrad Blaser) Blog besuche ich regelmäßig und mich berühren seine ermutigenden Gedanken immer wieder. Als Fotograf sehe ich seine Gedanken dann auch noch mal aus einer anderen Perspektive:
„Ich bleibe positiv und lasse mich nicht von meinen negativen Gedanken einnehmen. Ich erwarte Gutes, bin begeistert, schaue auf die Möglichkeiten, die sich mir bieten und bin dankbar!“
"Letzte Woche waren wir als Familie in Tel Aviv, Israel. Dieses Land hat mich sehr beeindruckt und mein Herz erobert. Was uns aber auch begegnete, waren die krassen Unterschiede zur Schweiz. Überall ließ man den Abfall einfach liegen, hie und da sah man obdachlose Bettler oder den gewaltigen kulturellen Unterschied von Israeliten zu den arabischen Bewohnern und Palästinensern. Auf der einen Seite der stetige innovative Fortschritt und auf der anderen Seite das stehengebliebene Leben. Zudem die Spannung zwischen Reichtum und Armut, Innovation und Rückständigkeit, Religion und Atheismus, Freiheit und Terror – Gegensätze, die so nah beieinander zu finden ist. Zurück auf den Straßen in der Schweiz wurde mir einmal mehr bewusst, wie gut wir es in der Schweiz haben. Saubere Straßen, seit längerer Zeit dauerhaften Frieden, Reichtum, Überfluss, unglaubliche Möglichkeiten, unsere Demokratie, die auf gesunden Werten basiert und die Vielfältigkeit, die auf so kleinem Raum zu finden ist. Einfach genial. Und wenn ich dies so schreibe, denke ich, wären sehr viele Menschen bereit, ihre Sorgen mit den unsrigen zu tauschen. Sie würden es lieben, an einem Ort wie dem unsrigen zu leben. Sie würden alles geben, den Job zu haben, der uns manchmal frustriert. Sie würden es lieben und wären endlos dankbar, in dem Haus zu leben, welches für uns oftmals schon zu klein ist. Sie würden es lieben, ihre Kinder in einer solch sicheren und ruhigen Nachbarschaft aufwachsen zu sehen, die uns hie und da langweilt, zu wenig nobel oder in schweizerischem Verständnis zu unsicher erscheint. So schnell verlieren wir die richtige Perspektive und schauen nur noch auf das, was wir noch nicht so haben, wie es in unserem Denken sein sollte. Dann verlieren wir unsere Dankbarkeit gegenüber unserem Ehepartner, unserem Leben, unserem Job, unseren Möglichkeiten und denken nur noch: „Wenn ich dies oder jenes hätte, dann wäre ich glücklich. Ich muss so schnell wie möglich ein größeres Haus haben, mein Partner sollte sich endlich verändern oder meine Kinder müssten eigentlich auf eine noch bessere Schule!“ Und wir gehen mit einer negativen und undankbaren Perspektive durchs Leben, obwohl wir eigentlich tausend Gründe hätten, an denen wir uns erfreuen könnten.
Ich möchte dich ermutigen, beginne wieder, dich auf das Gute, das Schöne, all das Geniale, das Gott dir tagtäglich gibt, zu fokussieren. Wenn du morgens aufstehst, dann erwarte Gutes. Gott ist auf deiner Seite, darum sage zu dir selber: „Das wird ein genialer Tag! Gott hat Wunder und neue Möglichkeiten für mich bereit. Ich freue mich auf alles, was ich heute mit Gott zusammen erleben werde.“
Fokussiere dich auf das Gute und erlebe wieder von Neuem, wie du mit einer begeisterten und dankbaren Einstellung durchs Leben gehst."
Konrad Blaser
Kommentar schreiben